, Lucia Schroth

Jubiläumsfeier mit dem Zirkus Nock

Serie «50 Jahre TV Muri»: Sondervorstellung, Ansagen und eine Gründung zum 25-Jährigen des Klosterdörfler Handballvereins

„Wir haben jeden Zirkus in ganz Europa getestet und mit Nock den besten ausgewählt!“ hallte es am 22. Juni 1996 durch die Zirkusarena Nock in Muri. Hans-Mathias Käppeli, damaliger Präsident des TV Muri Handball, führt anschliessend – gekleidet als Zirkusdirektor mitsamt Zylinder – durch einen ganz besonderen Abend.  
 
Nicht nur ein verkleideter Handball-Präsident, sondern der gesamte Zirkus Nock mit Zelt, Artistinnen, Künstlern und Orchester ist nach Muri gekommen, um den Handballverein zu feiern. 12 Mannschaften und über 250 Mitglieder zählte der TVM zum silbernen Jubiläum. Ein Erfolg, nachdem man sich in all den Jahren zuvor mühsam Namen und Ansehen hatte erobern müssen. Dieser Aufschwung wurde mit einem Gala-Diner und einer Zirkusvorstellung der Extraklasse gefeiert.  
 
Manege frei
Die verrückte Idee, mit einem Zirkus zu feiern, schien anfänglich unrealistisch. Doch der grosse Wille der Organisierenden und etwas Glück bei der Planung machten das Unmögliche möglich. Der Zirkus Nock plante seine Tournee kurzerhand so, dass er am Jubiläumswochenende in Muri auf der Wiese der heutigen Gärtnerei Wanninger Halt machte. Möchte man den erzählten Geschichten Glauben schenken, folgte der mutigen Ansage des Präsidenten eine beeindruckende, unvergessliche Vorstellung: Von quirligen und originellen Springseilnummern aus Russland, unglaublicher Handstand-Akrobatik einer jungen Chinesin auf dem Motorrad, Pferdedressur in vollendeter Harmonie, fliegenden Menschen unter der Zirkuskuppel oder Trapez-Künstlern voller Eleganz und Anmut wird berichtet. An die Löwen-Nummer als besonderer Höhepunkt mögen sich damalige Vereinsmitglieder noch heute erinnern. Zeitzeugen wurden zwischen den Nummern auf die Manege gerufen und von einem Clown – keinem geringeren als Felix Kleiner – zur Historie befragt. Nostalgie und zahlreichen Anekdoten aus der Clubgeschichte machten den Abend in dieser ungewöhnlichen Umgebung zum Erlebnis. Auch Hauptsponsor Markus Huwiler konnte dem Manegen-Licht nicht ausweichen. Er wurde aus dem Publikum geholt, um für «lebensgefährliche» Messer-Werf-Nummern hinzuhalten. Das kulinarische Programm wurde damals von er Ochsenküche beigesteuert.  
 
Aufstiegs-Versprechen
Zu einem bereits legendären Paukenschlag holte der neue Trainer des „Eis“, Camil Festic, an diesem Juniabend 1996 aus: Seine Worte „Ich will mit der ersten Mannschaft in die 1. Liga“ sorgten für viel Diskussionsstoff im Klosterdorf. Trotz verschiedenster Stimmen ging der ehemalige Weltklassehandballer unbeirrt seinen Weg, glaubte an seine und die Fähigkeiten der Mannschaft und schaffte nach einem Zwischenjahr in der 2. Liga den vielumjubelten Aufstieg aufs überregionale Handballparkett.  
 
Gründung des Fördervereins
Das Jubiläumsjahr 1996 schreibt auch das Gründungsjahr von ProHandball 96. Eine Idee des ehemaligen „Eis“-Spielers Res Käppeli nimmt mit der Gründung des Fördervereins unter Gründungspräsident Franz Hold Form an: Ehemalige Murianer Spieler, die nach wie vor mit Herzblut für den TVM und das Handball brennen, schliessen sich als Verein zusammen, um mit weiteren begeisterten Handball- und TV Muri-Anhängern die sportliche und finanzielle Entwicklung des TV Muri Handball mitzutragen. Diese Vereinsgründung ist auch der Anfang einer tief im Verein verankerten Kameradschaft. Tatkräftig und lautstark unterstützen die Pro Handball 96 Vereinsmitglieder bei den Heimspielen und küren aktuell jeweils den Best-Player an den Herren 1 Spielen.
 
Als Hauptsponsor wird Markus Huwiler beim 25. Handball-Jubiläum 1996 in die Manege geholt
 
Handballfest im Zirkus Nock am 22. Juni 1996: Präsident Hans-Mathias Käppeli im Zylinder; Felix Kleiner als Clown im Hintergrund.
 
Felix Kleiner als Clown befragt zwischen den Zirkusnummern Zeitzeugen zu Anekdoten aus der Club-Geschichte.
 
Einladungskarte zur Jubiläumsfeier mit dem Zirkus Nock