, Willi Steffen

Teilweise im Schlafmodus

1. Liga, Gruppe 2: HC Kriens - TV Muri 34:32 (18:17)

Nach zwei Siegen in Serie wird der TV Muri gegen den HC Kriens wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Eine verpennte Startphase konnte man noch korrigieren. Einige schwache Minuten nach der Pause, leiteten dann endgültig die Niederlage endgültig ein.
 
Es wäre eine grosse Chance gewesen, sich im ersten Tabellenviertel festzusetzen. Gleichzeitig hätte man sich mit einem Sieg gegen den HC Kriens zu den Abstiegsrängen ein grosses Polster anlegen können. Diese Perspektive schien bei der Mannschaft nicht angekommen zu sein. Denn kaum hat die Partie in Kriens begonnen, gerät Muri-Torhüter Ursin Schleiss unter Dauerbeschuss. Es sind keine fünf Minuten gespielt, liegt Muri mit fünf Toren hinten. Fehlwürfe und technische Fehler häuften sich im Minutentakt. Die einzige positive Erkenntnis, die man aus dem verpennten Start ziehen konnte, war, dass man noch 55 Minuten Zeit hatte, den Fehlstart zu korrigieren.
 
Reaktion nach Timeout
Und tatsächlich. Das angeordnete Timeout von Muri-Trainer Mimmo Di Simone verfehlte seine Wirkung nicht. Jetzt hatte Muri Oberhand. Nun kippte die Partie auf die andere Seite. Nach 20 Minuten geht Muri erstmals in Führung. Bis kurz vor der Pause agieren die Mannschaften im Gleichschritt, ehe Muri drei Sekunden vor dem Pausenpfiff erneut mit einem Tor Unterschied in Rückstand gerät. Zwischenzeitlich führte Muri mit zwei Toren Unterschied. Dennoch schien die Mannschaft in der Partie angekommen zu sein. Herausragend in diesen Minuten spielten Mirco Külling und Levi Wey. Die beiden Jungspunde waren für die Torproduktion zuständig.
Der Schein trügte aber. Der Höhenflug war nur vorübergehend. Als hätte man aus dem Fehlstart der ersten Halbzeit nichts gelernt, fiel die Mannschaft nach 34 Minuten beim Stande von 19:19 erneut in ein Leistungsloch. Vier Minuten später stand es 25:20. Die einzige Konstante bei den Freiämtern waren Fehlschüsse und technische Fehler. Danach liessen sich die routinierten Krienser die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Bis zur 55. Minute verwalteten die keineswegs überragenden Innerschweizer den Vorsprung ohne in Bedrängnis zu kommen. Bei den Murianern fehlte es an allen Ecken und Enden. Vor allem aber an der Defensive und der Wurfqualität. Erst in den Schlussminuten stemmte sich Muri noch einmal gegen eine drohende Niederlage. Bis auf zwei Tore  kämpfte sich die Mannschaft heran. Die Aufholjagd kam aber zu spät. «Trotz den beiden schlechten Phasen hat die Mannschaft nicht aufgegeben und alles in die Waagschale geworfen. Leider hat es nicht mehr geklappt. Dass wir doch noch einmal zurückgekommen sind, stimmt mich positiv und spricht für ihre Moral», sagt Mimmo Di Simone.
 
Junge Garde überzeugte
Die Gründe für die Niederlage gegen die keineswegs überragenden Krienser sind schnell gefunden. Einerseits fehlte den Murianern die defensive Stabilität. 37 Tore gegen einen durchschnittlichen Gegner sind eindeutig zu viel. Schon in den letzten Partien gegen Teams aus den hinteren Regionen deutete sich dieses Versäumnis an. Ein weiterer Schwachpunkt war die Leistung der arrivierten Kräfte. Wie schon teilweise gegen Ehrendingen kamen diese nicht auf Touren. Ganz im Gegensatz zur jungen Garde. Namentlich Mirco Külling, Levi Wey und Elia Galizia. Zusammen warfen sie 22 Tore. Auch den Torhütern Rütimann und Schleiss ist wenig vorzuwerfen. Sie wurden von ihren Vorderleuten im Stich gelassen. Bei den Murianern tut man sich gut daran, sich zusammenzuraufen um am kommenden Spieltag im Derby gegen den Aufsteiger Mutschellen eine Reaktion zu zeigen. Hier tritt Muri als Favorit an. Im Gegensatz zum Aufsteiger, der aus einer Niederlagenserie von fünf Partien kommt, kann sich die Bilanz der Klosterdörfler, der letzten Wochen trotzdem sehen lassen.
 
Telegramm:
Meiersmatt. – 111 Zuschauer. – SR: Meli / Kalberer
Muri: Rütimann, Schleiss; Dani Lang, Dominik Lang (1), Galizia (4), Angehrn (6), Kaufmann (4), Betschart, Külling (9), Heusi (1), Wey (9/7).
Kriens: Näf, F. Schnyder; Augugliaro (3), Buholzer (3), Sigrist (7), Lang (6), Ziemssen, Baumann (4/2), Schmidt (1), Hochuli (3), Flückiger (3), Schnetzler (1), Bühler (4/1), L. Schnyder (2).
Bemerkungen: Strafen: 1-mal 2 Minuten für Muri, 3-mal 2 Minuten für Kriens, Siebenmeter: 7/7 für Muri, 3/4 für Kriens.