, Willi Steffen

Einbruch nach der Pause

1. Liga, Gruppe 2: KTV Muotathal – TV Muri 36:28 (14:18)

Beim Spitzenteam Muotathal reichen die Kräfte der Murianer nur 40 Minuten. Innert kurzer Zeit drehen die Schwyzer in der Endphase die Partie zu ihren Gunsten. Zuvor spielte Muri wie aus einem Guss und führte zwischenzeitlich mit fünf Toren Vorsprung.
 
Beim letzten Saisonspiel knüpft der personell arg geschwächte TV Muri beim Spitzenteam Muotathal da an, wo er vor Wochenfrist aufgehört hat. Mit Tempo, Spielwitz und viel Selbstvertrauen bringt die junge Mannschaft das Heimteam an den Rand einer Niederlage. In der Pause führt man mit vier Toren Vorsprung. Muri spielt phasenweise gross auf. Muotathal zeigt Nerven und hadert mit den Schiedsrichtern. Muri hingegen bleibt cool. Desto länger die erste Halbzeit dauert, entwickelt sich eine hitzige Partie. Auch nach dem Wechsel bietet sich dasselbe Bild. Muri drückt aufs Gaspedal. Sieben Minuten später. Simon Hafner, der bei seinem zweiten Saisoneinsatz im Fanionteam eine starke Performance abliefert, erzielt das 17:21. Nichts deutet darauf hin, dass das Heimteam die Partie in den Griff bekommen könnte. Zu souverän und zu abgezockt spielen die Gäste auch nach der Pause. Der Schein trügt aber. Innert wenigen Minuten wendet sich das Blatt.
 
Vorsprung innert wenigen Minuten verspielt
Drei Minuten später, in der 40. Minute, gleicht Muotathal aus. Es kommt noch schlimmer. Nach weiteren drei Zeigerumdrehungen liegen die Gäste mit drei Toren hinten. Die Luft ist draussen. Den jungen Murianern gelingt nichts mehr. Jetzt macht sich das Fehlen vom einzig verbliebenen Rückraum Shooter, Luiz Egger bemerkbar. Auch er fiel während der letzten Partie gegen Suhr Aarau verletzt aus. Die körperlich limitierten Murianer Rückraumspieler kommen nicht mehr in Wurfposition. Aus der zweiten Reihe ist nichts mehr zu machen. Auch Mirko Külling am Kreis, der noch vor der Pause Mal für Mal zum Abschluss kam, wird aus dem Spiel genommen. Die offensive Deckung der Einheimischen hat sich nun auf die Murianer eingestellt und lässt nichts mehr zu. "Wir kamen nicht mehr in die Nahwurfzone und dementsprechend nicht mehr in den Abschluss. Nach dem Ausfall von Luiz Egger fehlten uns die einfachen Tore aus dem Rückraum", sagt Trainer Thomas Stenz.
 
Körperlich am Limit
Das Heimteam kennt keine Gnade. Muri wird in den letzten Minuten dieser Saison vorgeführt. Eine Saison, die für die Freiämter offensichtlich 20 Minuten zu lange dauert. Mit den Kräften schwinden die Präzision im Angriff und die Aktionsgeschwindigkeit in der Abwehr. Der Wille der Murianer, dem Geschehen Gegensteuer zu geben, ist zwar offensichtlich. Die Beine und der Kopf machen aber nicht mehr mit. Jetzt machen sich die zahlreichen, gewichtigen Absenzen doppelt bemerkbar. Den starken Leistungen der Klosterdörfler in der Rückrunde tun die letzten Minuten keinen Abbruch. Einzig gegen die drei Spitzenteams hat man verloren. Gegen alle restlichen Teams wurden Punkte eingefahren. Trainer Thomas Stenz streicht nach der Partie das Positive heraus: "Aufgrund der personellen Situation bin ich überrascht, dass wir gegen diesen Gegner so lange, so stark abgeliefert haben. Am Schluss war offensichtlich, dass uns die Kräfte ausgegangen sind. Das muss man akzeptieren." Er könne der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Aufgrund der Leistung sei die Niederlage aber zu hoch ausgefallen, fügt er an.    
 
Telegramm:
MZH Muotathal. –  330 Zuschauer. – SR: Bienz / Stolley
Muri: Rütimann, Schleiss; Dani Lang (1), Galizia (3), Külling (4), Dahinden, Müller (4), Wey (9/6), Dominik Lang, Scheiwiller (2), Furter (3), Kaufmann, Hafner (2), Rey.
Muotathal: Oechslin, Betschart; Schelbert (3), K. Nauer (7), J. Nauer (11), P. Gwerder (1), K. Heinzer (3), N. Heinzer (1), Fabio Gwerder (5), Fabian Gwerder, J. Gwerder (3/3), Augugliaro (2), Lüond.  
Bemerkungen: Strafen: 1-mal 2 Minuten für Muri, 4-mal 2 Minuten für Muotathal. Siebenmeter: 6/6 für Muri, 3/3 für Muotathal.