, Simon Strebel
Ernüchterung zum Auftakt
Nach einer guten Saisonvorbereitung und einem erfrischenden Auftritt im Schweizer Cup ist der TV Muri Handball am Samstag zuversichtlich nach Frick gereist. Gegen zähe Fricktaler mussten sich die Murianer am Ende aber knapp geschlagen geben.
Beim Stand von 26:25 für den TSV Frick nahm Frick-Trainer Marcel Keller 16 Sekunden vor dem Ende seine letzte Auszeit, um mit seinem Team den letzten Schachzug zu besprechen, mit welchem das 27. Tor erzielt und die Partie entschieden werden sollte. Zum Zeitpunkt des Timeouts hatte das Schiedsrichterpaar bereits passives Spiel signalisiert. Die Gastgeber waren also unter Zugzwang und konnten die Uhr nicht einfach ablaufen lassen. Für Muri war es derweil die letzte Chance, um die Partie noch auszugleichen und doch noch einen Punkt ins Klosterdorf zu tragen. Tatsächlich bekamen die Gäste diese Möglichkeit als Fricks Jan Hauser nach der Auszeit einen Schrittfehler beging und den Ball damit den Gästen überlassen musste. 5 Sekunden vor der Schlusssirene war die Uhr erneut gestoppt und im Bereich der Mittellinie gab es einen Freistoss für die Murianer. Dabei versuchte Mirco Külling von der rechten Seite des Spielfelds Neuzugang Janis Furter auf der linken Seite des Spielfelds anzuspielen. Der Ball war jedoch zu hoch gespielt und segelte ins Seitenaus. Die Gastgeber bejubelten den Sieg und für Muri galt es die Enttäuschung zu verarbeiten. Die letzte Möglichkeit war wie so oft nicht die entscheidende Szene des Spiels, aber es war für Muri die letzte Chance auf einen Punktgewinn und gleichzeitig symptomatisch für ein Spiel, bei welchem die Kleinigkeiten beim TV Muri nicht zusammenpassten.
Kaum schnelle und einfache Tore
Dass sich die Begegnung in Frick auf eine dramatische Schlussphase zuspitzen würde, konnte schon früh erahnt werden. Nachdem Muri standesgemäss gestartet ist und knapp in Führung lag, kämpfen sich die Gastgeber schnell zurück und gingen ihrerseits nach 19 Minuten zum ersten Mal in Führung. Ein grösseres Polster konnte sich jedoch keines der Teams einmal herausspielen. Taktische Massnahmen wie Muris Umstellung von einer 3-2-1 auf eine 6-0 Abwehr kurz vor der Pause liessen das Momentum Mal für Mal die Seite wechseln. So waren es am Ende Feinheiten, welche die Partie entschieden haben. «Wir machen 15 technische Fehler und Frick nur 10, was uns bereits einige Chancen kostete. Zudem konnten wir nur 2 Tore durch die schnelle Mitte erzielen und keine Gegenstösse laufen. Diese einfachen Tore haben uns am Ende gefehlt, um erfolgreich zu sein», bestätigt Muri-Trainer Di Simone. Einen Vorwurf kann er seinem Team trotzdem nicht machen: «Schlussendlich hat uns das nötige Wettkampfglück auch etwas gefehlt. Mehrfach hat der letzte Pass nicht funktioniert oder wir haben die Torumrandung getroffen. Es war die Verkettung von solchen Kleinigkeiten, die uns schlussendlich den Sieg gekostet hat.» Positiv herauszuheben ist auf Muris Seite einmal mehr das Torwartspiel. Ivo Rütimann hütete das Murianer Tor während 60 Minuten und zeigte einige wichtige Paraden, um sein Team im Spiel zu halten.
«Ein Marathon und kein Sprint»
Anstatt sich zu lange über die Niederlage zu ärgern, richten Di Simone und sein Team den Blick nun nach vorne:
«Sicher haben wir uns das anders vorgestellt und wollten mit einem Sieg in die neue Spielzeit starten. Aber die Saison ist bekanntermassen kein Sprint, sondern ein Marathon. Wir müssen jetzt die richten Lehren aus dieser Niederlage ziehen und dann wird das trotzdem eine erfolgreiche Saison.» Die nächste Chance auf die ersten Punkte bietet sich den Murianern in zwei Wochen. Gegen den TV Dagmersellen treten die Klosterdörfler erneut auswärts an, bevor Ende September gegen Muotathal dann das erste Spiel vor Heimpublikum ansteht.
SG TSV Frick - TV Muri 26:25 (13:13)
Frick Ebnet. - Zuschauer: 150. – SR: Daniel Baumann, Simon Celentano – Strafen: 2 mal 2 Minuten gegen Muri; 1 mal 2 Minuten gegen Frick
Muri: Cadotsch, Rütimann, Galizia (1), Wey (1), Heusi (2), Furter (3), Dominik Lang, Egger (3), Scheiwiller (1), Daniel Lang, Rey, Dahinden, Külling (6), Angehrn (8)
Frick: Concas, Brüderlin, Hauser (3/1), Moser, Beck (3), Cédric Zwahlen (2), Schmid (5), Leimgruber (2), David Zwahlen (3), Hüsser (1), Kleiner (4), Bitter (2), Lenzin (1), Rhyn
Bemerkungen: Muri ohne Kaufmann (verletzt), Davidson und Schleiss